Exemplarischer Tagesablauf

Exemplarischer Tagesablauf

Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird.
(Emmi Pikler)

 

Der Tagesablauf orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder. Den Kindern werden so klare Strukturen, z. B. über das Raumkonzept vermittelt. Zudem brauchen die Kinder Rituale, Regeln, Aufmerksamkeit und Körperkontakt. All dies beinhaltet der Kindergartentag, um dem Kind Halt und Orientierung zu bieten. Trotz dieser festgelegten Strukturen ist im Tagesablauf eine Flexibilität und Offenheit vorhanden. In dem sich die Erzieherinnen auf die Situationen der Kinder einstellen, sie in ihren Handlungen und in ihren Aktionsfelder begleiten und ggf. unterstützen. Entsprechende Impulse sowie Anregungen zu weiteren Herausforderungen kommen von den Kindern und werden vom pädagogischen Personal aufgegriffen.

 

Bringphase

Die Kinder können von 7.15 Uhr bis 9.00 Uhr gebracht werden. In der Bringphase werden die Kinder durch die Eltern an eine Bezugserzieherin übergeben. Diese nimmt das Kind und evtl. aktuelle Informationen entgegen.

 

Freispielphase

Das Freispiel findet für die jüngeren Kinder unter direkter Aufsicht einer Erzieherin statt. Die Kinder können ihre Spielbereiche frei wählen, sowie das Spielmaterial, welches für ihr Alter vorgesehen ist und bereit steht .Spieldauer und Wahl des Spielpartners ist den Kindern ebenfalls selbst überlassen. Während des Freispiels haben die Kinder die Möglichkeit, mit verschiedenen Materialien zu forschen und zu experimentieren (z.B. mit Alltagsmaterial). Angeleitete Angebote finden in altersgerechter Form statt, z.B. Bilderbuchbetrachtungen, Gestalten mit Fingerfarben oder Bewegungs-Landschaften, ... die Unter-Dreijährigen brauchen kein übermäßiges Angeboten und Impulsen, die eigenen Interessen und Themen der Kinder sind ausschlaggebend für die Neuangebote.

 

Frühstückssituation

Die jüngeren Kinder benötigen eine unterstützende Begleitung durch die Erzieherin. Da, wo Hilfe benötigt wird, erfahren die Kinder Unterstützung, z. B. beim Zubereiten eines Frühstücksbrotes, beim Eingießen von Getränken, beim Essen usw. Ziel dabei soll es sein, die Kinder zur Selbstständigkeit zu begleiten. Während des Frühstücks besteht die Möglichkeit, die anderen Kinder zu beobachten und kennen zu lernen und mit ihnen in Kontakt zu treten. Somit ist die Mahlzeit auch ein soziales Angebot.

 

Pflegerische Tätigkeiten

Die Kinder werden durch die Bezugserzieherin bei den Händen waschen, Mund waschen oder auch beim Toilettengang begleitet bzw. unterstützt. Die Kinder, welche noch eine Windel tragen, werden durch die Erzieherin auf dem Wickeltisch gewickelt. Auf die individuellen Pflegeansprüche des Kindes (Allergien, Notwendigkeit bestimmter Pflegemittel) wird dabei Rücksicht genommen. Das Wickeln ist ein intensiver Kontakt zwischen Kind und Erzieherin und wird liebevoll durch ein kleines Gespräch und persönliche Ansprache begleitet. Mit Hilfe von Wickelprotokollen werden die Bedürfnisse der einzelnen Kinder festgehalten und protokolliert.Der Wickelraum bietet die Möglichkeit die Intim- und Privatsphäre des einzelnen Kindes zu wahren. In der zweiten U3-Gruppe bietet ein separater Raum dem gewickelten Kind Sichtschutz und eine ruhige Atmosphäre. Im Wickelraum steht für jedes Kind ein eigenes Fach zur Verfügung, in dem sich die eigenen Hygieneartikel und Wechselunterwäsche befinden. Der Wickeltisch ist durch eine „Treppe“ von den Kindern selbständig zu besteigen. Eine nahe Waschmöglichkeit (Kinderdusche) ermöglicht problemlos die Pflege der Kinder. In der angrenzenden Kindertoilette  kann der Toilettengang geübt werden.

 

Freispiel auf dem Außengelände

Auf dem Außengelände stehen den Kindern altersgerechte Spielgeräte, Spielmaterialien und die anderen Kinder als Spielpartner zur Verfügung. Die Bezugserzieherin beobachtet und leistet ggf. unterstützende Hilfe.

 

Mittagessen und Ruhephase

Die jüngeren Kinder nehmen die Mittagsmahlzeit gemeinsam mit den älteren Kindern in einem Raum ein. Die Kinder werden von der Bezugserzieherin begleitet, die ggf. den Kindern Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme gibt. Der Vormittag im Kindergarten ist gerade für die jüngeren Kinder anstrengend und erschöpfend. Damit sie zum Essen nicht zu müde sind, achten wir darauf, dass die Mahlzeiten rechtzeitig angeboten werden.

 

Ruhephase / Schlafphase

Im Ruhebereich wird durch Matratzen, Betten, Kissen und Decken eine behagliche ruhige Atmosphäre geschaffen. Lichteffekte und eine Musikanlage ergänzen den Ruhebereich. Die Ruhephase zur Mittagszeit beginnt mit einem Ritual, z.B. eine Melodie oder einer Geschichte. Durch Körperkontakt oder Nähe vermittelt die begleitende Erzieherin eine ruhige Atmosphäre. Gerade jüngere Kinder benötigen noch mehr Ruhezeiten und Schlafpausen, je nach dem individuellen Bedürfnis des Kindes steht auch im gesamten Tagesverlauf ein Rückzugsraum mit einer Schlafmöglichkeit  direkt am Gruppenraum zur Verfügung.  Das eigene Kuscheltier etc. steht den Kindern beim Schlafen aber auch während des Tages bei Bedarf zu Verfügung.

 

Betreuung am Nachmittag

Je nach den individuellen Interessen und jeweiligem Entwicklungsstand werden die Kinder am Nachmittag in verschiedenen Räumlichkeiten evtl. auch gruppenübergreifend betreut. Spielmaterialien für die Kinder in den  verschiedener Altersgruppen stehen bereit.

 

Vorbereitung auf zu Hause

Das Kind wird zur individuellen Abholzeit an die Eltern übergeben. Im Tür- und Angelgespräch werden wichtige Informationen des Tages zwischen Eltern und Erzieherin ausgetauscht.

Nach oben